Ave Maria No Morro – The Water Of A Pub In The Life

A reminiscence of the artist’s own puberty problems

1969/1971 (7′54″)

Klangcollage für zwei Sprecher, acht Wassergeräusche, Telefon, eine platzende Glühlampe, Möwen, Kurzwellen, Schulhof und Bar-Impressionen.

Die Collage ‘Ave Maria…’ handelt reminiszierend eigene Pubertätsprobleme ab, d.h. Verhaltensausdrücke, die entstanden sind aus der Erkenntnis der Konfrontation mit gesellschaftlichen Normen. Das Nichtzurechtkommen mit der Umwelt, das sich im Zweifel gegenüber anderen und sich selbst manifestiert, gab Anlass für eine Komposition, die sinnwidrig und sinnlos Satzfetzen in einem englischen Pub schildert. Gespräche geben die Unsicherheit, Deprimierung und Frustration der Kneipenbesucher in oft surrealistischem Wortgebrauch wieder. Ideale werden zwar angedeutet, doch ad absurdum geführt. Miteinander-Sprechen erscheint so sinnlos, wie das Dahinfließen von Wasser in einem Fluss des Redens (H.Hesse: Siddharta) (siehe Text: erster Sprecher).

Auch der zweite Sprecher zweifelt an jeglichem Engagement, indem er einerseits etwas für vorbei (the culture is down), andererseits aber doch für erstrebenswert erachtet (go around). Die Musik zu diesem Text ist eine klischeehaft formulierte Jazz-Improvisation für Piano. Die eigene Unzurechnungsfähigkeit drückt sich aus in dem ‘wagnerianischen’ Satz. ‘Die Hand …’ der dann auch noch in semantisch und syntaktisch nicht verstehbare Vokal- und Konsonant-Formanten zerfällt. Über dem ganzen Stück liegen verschiedenartige Wassergeräusche. Die Auswahl ist abhängig von Textausgabe und musikalischer Spannung. Am Schluss der Komposition fließen die Klangstrukturen in einen Gully. Die akustische Funktion des Wassers überwiegt also. Die letzten abfließenden Tontropfen fallen. das ganze Musikbild hat sich in ein Nichts aufgelöst.

© Copyright - Michael Fahres