CROSSROADS/STREET
2010 (21’39”)
Für Querflöte, Shakuhachi und rollende Kugeln
Querflöte und Shakuhachi: Harrie Starreveld
Kugeln rollen, halten nicht an, ein unaufhaltsames weiter.
Die Kugel besitzt weder Kanten noch Ecken, sie kullert ihres Weges, der Kreislauf, das Ziel ist ungewiss. Man kann ihre Drehbewegung nicht bestimmen.
Die Kugel ist uns unheimlich, sie könnte uns überrollen, uns mitnehmen zu einem unbekannten Ort, wo wir verloren sind. Die Angst vor dem zufälligen, das auf einmal etwas passieren könnte, lässt uns zögern.
Wohin führt uns die Bahn der Kugel, welche Richtung schlägt sie ein?
Es sind Menschen auf der Straße, hasten, verweilen, Gewirre, stoßen, Strudel, quirlig, geschwind und aufgeregt, dann wieder verharrend ohne Unterlass. Menschen verschiedener Rassen, Kulturen in den Straßen der Stadt, durcheinander, manchmal im Gleichschritt, gegeneinander, miteinander. Menschenmassen versperren den Durchgang auf der Straße, oder hinterlassen Nischen, die einladen.
Wir hören die Menschen auf der Straße, auf dem Platz mit der riesigen Kugelbahn, die die Schellen tönen lässt, oder auf der Kirchweih mit dem Karussell, das sich auf Kugellagern dreht.
Wir hören das Aufeinanderprallen der Kugeln auf dem Spieltisch, das dunkle Grollen der holz Kugel auf der Glasplatte, das elegante Gleiten ihrer Masse und Oberfläche.
Die Melodie, unterschiedlich, exotisch, meditativ, verwirrend, dann wieder verweilend und abwartend, gibt zielstrebig die Richtung an. Sie kann sich verzweigen, oder unerwartet innehalten. Doch bewegt sie sich in gerader Linie unermüdlich auf den Horizont zu, zur Musik.
Während der Busfahrt haben die Passagiere Zeichnungen gemacht. Als Vorlage dienten straatmuziek 1 und straatmuziek 2 von den niederländischen Künstler Theo van Doesburg.
Straatmuziek 1 und Straatmuziek 2
Theo van Doesburg
Crossroads Street
Harrie Starreveld
Baban und Kamal Hors