Afrika liegt auf dem Nordpol
1999/2000 (42′35″)
Hörspiel
Das Zentrum von “Afrika liegt am Nordpol” ist die Erzählung von Eboko. Der große Textteil bezieht sich auf die Geschichten, die seit Generationen mündlich überliefert werden und die den Katalysator für jede Form der Ausdruckskraft in Klang, Bewegung und Gesang in Urkulturen wie den Inuit bilden.
In “Afrika liegt am Nordpol” wurde diese “Multimedia”-Idee wieder aufgegriffen und in eine Radiosprache umgewandelt. Text und Musik (Hörspiel, Dokumentarfilm, Science Fiction) definieren sich gegenseitig und werden untrennbar miteinander verbunden.
Synopsis: Im Jahr 2030 findet die North League ein eigenartiges Iglu in der Nähe des Nordpols. Dieses einst bewohnte Iglu war nun menschenleer. Basierend auf einem gefundenen Labtop wird der Hörer mit den Tagebucheinträgen eines Eboko konfrontiert. Dieser Eboko entpuppte sich als ein junger Arbeiter, der unter entsetzlichen Bedingungen auf den Kautschukplantagen im Kongo gearbeitet hatte und 1999 unter anderem wegen der Unruhen in seinem Land geflohen war. Ein Rabe begleitet Eboko auf der Reise, in der er auf der Suche nach dem Nordpol sich selbst und seine eigenen Pole entdecken will. Er will etwas Neues finden und es sich zugänglich machen, dann hat er etwas, das ihm niemand wegnehmen kann.
Am Ende seiner Suche findet Eboko den Unzugänglichkeitspool und verschwindet. Ebokos Tagebuchtext ist der Generator für die gesamte Radiokomposition
Dokumentarfilm: Die Orte und Ereignisse basieren auf der Realität. Die logistischen Probleme einer Expedition in die Arktis wurden gemeinsam mit dem belgischen Biologen Louis Beyens kartiert.
Musik: “In Africa liegt am Nordpol” ist hauptsächlich die Musik aus dem Kongo und den Inuit aus Kanada und Grönland zu hören. Die Vermischung von musikalischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden dieser beiden Musikkulturen bildet die Wirklichkeit von Ebokos Welt. Die Musik beeinflusst die Satzstrukturen. Der Rhythmus von Ebokos Sprache erzeugt wiederum Klang- und Geräuschfelder.